Dr. Irene Heidelberger-Leonard ist Professorin für Germanistik an der Universität Brüssel und Mitglied des Vorstands der Internationalen Peter Weiss-Gesellschaft.
Dieser Band enthält einerseits Einzelanalysen zum bisher vernachlässigten Frühwerk von Peter Weiss: "Das Duell", "Der Schatten des Körpers des Kutschers". Zum anderen werden die 'klassischen' Texte wie "Marat/Sade", "Die Ermittlung" und "Die Ästhetik des Widerstands" mit Hilfe neuer Fragestellungen untersucht. Im Vordergrund steht nicht der Marxist Weiss, sondern ein Peter Weiss, dessen Ästhetisierungen seiner psychischen Labilität und seiner philosophischen und politischen Ambivalenz immer neue Fragen aufwerfen.
I. Zu einzelnen literarischen Werken.- Die zwei Seelen von Peter Weiss. Zur "Rekonvaleszenz".- Menschen-Bilder. Zu Peter Weiss' Erzählung "Das Duell".- Modernität in "Der Schatten des Körpers des Kutschers".- Zeitgebundenheit und Zukunftsträchtigkeit von Peter Weiss' "Marat/Sade".- Der Jude Marat. Identifikationsprobleme bei Peter Weiss.- Der Stellenwert der "Ermittlung" im Gedächtnis von Auschwitz.- II. Zur "Ästhetik des Widerstands".- Najaden und Sirenen. Weiblichkeitsbilder in der "Ästhetik des Widerstands".- Das Sterben der Mutter und Heilmanns Abschiedsbrief. Beobachtungen zur Figurengestaltung im Epilogband der "Ästhetik des Widerstands".- III. Zum Gesamtwerk.- Zur Rolle Rimbauds in Peter Weiss' Werk. Vom Alter ego zur mythischen Figur.- Entwürfe gegen die Ichauflösung. Spuren des kritischen Existentialismus Sartres im literarischen Werk von Peter Weiss.- Die unabgeschlossene Suche nach einem Welt-Entwurf. Überlegungen zum künstlerisch-politischen Selbstverständnis des Peter Weiss.- Die Autorinnen und Autoren.