Bültmann & Gerriets

Politik, Gesellschaft & Geschichte / Philosophie
Shanzai
Dekonstruktion auf Chinesisch
von Byung-Chul Han
Verlag: Merve Verlag GmbH
Reihe: Internationaler Merve Diskurs IMD Nr. 355
Hardcover
ISBN: 978-3-88396-294-8
Erschienen am 15.04.2011
Sprache: Deutsch
Format: 171 mm [H] x 119 mm [B] x 10 mm [T]
Gewicht: 106 Gramm
Umfang: 88 Seiten

Preis: 11,00 €
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Biografische Anmerkung
Inhaltsverzeichnis
Klappentext

Byung-Chul Han, geboren in Seoul, Studium der Philosophie, der Germanistik und der Katholischen Theologie in Freiburg und München, Professor für Philosophie und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.[www.hfg-karlsruhe.de/lehrende/professoren/prof-dr-byung-chul-han.html]



Quan: RechtZhenji: OriginalXian Zhan: Siegel der MußeFuzhi: KopieShanzhai: Fake



Shanzhai, so heißt der chinesische Neologismus für Fakes. Es existieren nun auch Ausdrücke wie Shanzhaiismus, Shanzhai-Kultur oder Shanzhai-Geist. Shanzhai erfasst in China inzwischen alle Lebensbereiche. Es gibt Shanzhai-Bücher, einen Shanzhai-Nobelpreis, Shanzhai-Filme, Shanzhai-Abgeordnete und Shanzhai-Stars. Von diesem genuin chinesischen Phänomen ausgehend dekonstruiert Byung-Chul Han das westliche Konzept des Originals und definiert die Kunst, die Schöpfung und die Kreativität neu. Han formuliert hier letztlich ein Daseins- und Denkmodell, das dem Westen wundersam erscheint.'Im klassischen Chinesisch heißt das Original zhen-ji (30495;36321;). Wörtlich bedeutet es die >echte Spur<. Es handelt sich um eine besondere Spur, denn sie verläuft auf keiner teleologischen Bahn. Und ihr wohnt kein Versprechen inne. Mit ihr verbindet sich auch nichts Enigmatisches oder Kerygmatisches. Außerdem verdichtet sie sich nicht zu einer eindeutigen, eingestaltigen Präsenz. Vielmehr dekonstruiert sie die Idee jenes Originals, das eine unverwechselbare, unveränderliche, in sich ruhende Präsenz und Identität verkörpert. Prozessualität und Differenzialität verleihen ihr eine dekonstruktive Fliehkraft. Sie lässt kein abgeschlossenes, in sich ruhendes Kunstwerk zu, das eine endgültige Form besäße und sich jeder Veränderung entzöge. Ihre Differenz zu sich lässt es nicht zu einem Stillstand kommen, in dem es seine endgültige Gestalt bekäme. So lässt sie es immer von sich abweichen. Die chinesische Vorstellung des Originals als Spur (ji, 36321;) weist die Struktur jener Freud'schen >Erinnerungsspur< auf, die einer ständigen Umordnung und Umschrift unterworfen ist. Nicht eine einmalige Schöpfung, sondern der endlose Prozess, nicht die endgültige Identität, sondern die ständige Wandlung bestimmt die chinesische Idee des Originals. Der Wandel erfolgt allerdings nicht innerhalb einer Seele einer Künstlersubjektivität. Die Spur löscht sie zugunsten eines Prozesses, der keine essentialistische Setzung zulässt.'


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