Johannes Grave war nach seinem Studium der Rechtswissenschaften als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Finanz- und Steuerrecht an der Universität Osnabrück tätig und koordinierte eine Forschungsstelle, an der die grenzüberschreitende Besteuerung zwischen den Niederlanden und Deutschland analysiert wurde. Er arbeitet heute als Rechtsanwalt.
Inhalt: Vergleich der körperschaftsteuerlichen Organschaft mit der fiscale eenheid in den Niederlanden - Reform der körperschaftsteuerlichen Organschaft - Auswirkungen der Anwendung der Einheitstheorie auf die Gruppenbesteuerung - Alternativer, bilateraler Ansatz zur grenzüberschreitenden Gruppenbesteuerung.
Die Vorschriften zur körperschaftsteuerlichen Organschaft sind bereits seit Jahrzehnten Gegenstand eines wissenschaftlichen Diskurses. Der breiten Kritik an den geltenden Vorschriften wollte der Gesetzgeber zuletzt durch die Organschaftsreform aus dem Jahr 2013 entgegenwirken. Gegenüber dem Organschaftsregime, das auf dem Grundsatz der Trennung der beteiligten Gesellschaften fußt, behandeln die Vorschriften der fiscale eenheid in den Niederlanden die Konzernunternehmen als eine Einheit. Der Autor geht der Frage nach, welche Auswirkungen die Anwendung einer Einheitstheorie auf die tatsächliche Ausgestaltung der Gruppenbesteuerung entfaltet. Daneben entwickelt er einen Vorschlag zur grenzüberschreitenden Öffnung des Anwendungsbereiches der Organschaft über bilaterale Verträge.