Die Studie erforscht die narrativen Verfahren zur Darstellung der Inhalte und Funktionsweisen von Erinnerung und Gedächtnis in den Werken jüdischer
Migrationsautoren innerhalb der Quebecer écritures migrantes. Das Textkorpus umfasst Romane von bereits kanonisierten Schriftstellern ¿ Monique Bosco, Naïm Kattan, Régine Robin ¿ sowie von weniger bekannten Autoren ¿ Pierre Lasry, Victor Teboul, Marc-Alain Wolf. Auf der Grundlage von kultur- und
literaturwissenschaftlichen Gedächtniskonzepten wird dargelegt, welche Gedächtnisinhalte wiederholt zur Sprache kommen, wann Erinnerungsprozesse zum Vorschein treten und wie diese mit rezeptionsästhetischen Mitteln umgesetzt werden. Überdies wird auf die Rolle der franko-jüdischen Migrationsliteratur innerhalb der Quebecer Erinnerungskulturen eingegangen.
Yvonne Völkl studierte Romanistik an der Universität Graz, der Université Sorbonne Nouvelle ¿ Paris III und der Université de Montréal. Sie promovierte in französischer Literaturwissenschaft an der Universität Graz, wo sie derzeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Romanistik tätig ist.
Inhalt: Entwicklung der jüdischen Migrationsliteratur ¿ Kulturwissenschaftliche und literaturwissenschaftliche Gedächtniskonzepte ¿ Jüdische Immigration nach Kanada ¿ Erinnerung an Kindheit und Jugend ¿ Erinnerung an die Ankunft in der Stadt ¿ Erinnerung an religiöse Wurzeln ¿ Erinnerung im Alter.