Als der geizige Geschäftsmann Ebenezer Scrooge, ein verbitterter Egoist, der Weihnachten verachtet, am Heiligen Abend nach Hause kommt, wird er vom Geist seines ehemaligen Geschäftspartners Jacob Marley heimgesucht. Noch in derselben Nacht erscheinen ihm drei weitere Geister: Der Geist der vergangenen Weihnacht zeigt Scrooge Szenen aus seiner Kindheit und Jugend, Erinnerungen an glücklichere Zeiten. Der Geist der gegenwärtigen Weihnacht führt Scrooge durch das festlich geschmückte London zu seinem Angestellten Bob Cratchit, der trotz der schweren Krankheit seines Sohnes und der einfachen Verhältnisse die Lebensfreude nicht verloren hat. Der Geist der künftigen Weihnacht schließlich zeigt Scrooge seine Zukunft: Er ist einsam gestorben, niemand trauert um ihn. Am Weihnachtsmorgen erwacht Scrooge als neuer Mensch: Freigiebig, warmherzig und großzügig verbringt er die schönsten Feiertage seines Lebens.
Charles Dickens wurde 1812 in Landport in ärmliche Verhältnisse hineingeboren und musste schon als Kind arbeiten: in einer Schuhwichsfabrik und als Gehilfe in einer Rechtsanwaltskanzlei. Als Jugendlicher schrieb er Skizzen über das Londoner Alltagsleben, die er unter dem Pseudonym Boz in Zeitungen veröffentlichte. Ab 1836 erschienen in monatlichen Heften die Pickwick Papers, die Dickens über England hinaus berühmt machten. Dank seiner oft sozialkritischen Romane wie Oliver Twist, David Copperfield oder Große Erwartungen, die er in fieberhaftem Tempo schrieb, wurde er zu einem der meist gelesenen Autoren in englischer Sprache. Dickens starb 1870 auf seinem Landsitz bei Rochester.